Einführung in das literarische Lernen
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Literarisches Lernen beschreibt den pädagogisch und analytisch wertvollen Umgang mit Texten und Geschichten, einschließlich ihrer Analyse, der sprachlichen Mittel, der Protagonistenstruktur und ihrer historischen Einordnung. Es ist ein zentrales Thema der didaktischen Leseforschung und umfasst fiktive Literatur sowie textlose Bilderbücher und Hörbücher. Diese Form des Lernens beginnt bereits im Kleinkindalter und ist ein wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Pädagogik.
Die Bedeutung des literarischen Lernens
Ziel des literarischen Lernens ist es, die Schüler zu kompetenten Lesern zu machen. Durch die erworbenen Fähigkeiten erschließen sich die Kinder eigenständig Geschichten, Biographien und Erlebnisse, die wichtige Fragen ihrer persönlichen und weltgeschichtlichen Entwicklung beantworten. Dabei geht die Lesekompetenz über das reine Verstehen hinaus und fördert ein tiefes Verständnis literarischer Texte.
Die Vermittlung literarischer Kompetenzen in der Grundschule
Grundlegende Kompetenzen im literarischen Lernen
Das literarische Lernen in der Grundschule fördert den Erwerb literaturbezogener Kompetenzen, einschließlich Leseförderung und Medienbildung in Kindergarten, Vorschule, Schule und Hort. Ein zentraler Aspekt ist die Förderung eines analytischen Umgangs mit literarischen Texten.
Textanalyse und kritisches Denken in der Grundschule
Die Analyse pädagogisch wertvoller Bücher spielt eine zentrale Rolle. Schüler lernen, Texte zu abstrahieren, die Textstruktur zu erkennen, die Interaktionen der Protagonisten zu deuten und eine eigene Meinung zu den formalen und inhaltlichen Elementen zu entwickeln.
Die Stufen des literarischen Lernens
Die frühe Begegnung mit Literalität
Bereits ab einem Alter von anderthalb bis zwei Jahren beginnen Kinder mit kurzen Versen, Wortspielen, gereimten Merksätzen sowie Märchen und Fabeln. Vorlesen und die Betrachtung von Illustrationen helfen, ein erstes Verständnis von Handlung und Kontext zu entwickeln.
Entwicklung der Lesekompetenz in der Grundschule
Mit dem Erlernen des Lesens erkennen Kinder zunächst den technischen Aspekt des Lesens und den reinen Textinhalt. Im Laufe der Grundschule erweitern sie ihr Verständnis durch erste Textanalysen und -besprechungen, wodurch sie die mehrdimensionale Natur literarischer Erzählungen entdecken.
Die Metaebene des literarischen Lernens
Am Ende der Grundschulzeit beginnen die Schüler, die Metaebene literarischer Texte zu erobern. Sie lernen, unterschiedliche Bedeutungsebenen, den Kontext der Entstehung, historische Zusammenhänge und Rezeptionen zu erkennen. Dies wird in der Oberstufe vertieft, wo sie auch Kenntnisse zur Textart, zum formalen Aufbau und zu stilistischen Mitteln erwerben.
Die Aspekte des literarischen Lernens in der Grundschule
Vielfältige Analyseperspektiven
Texte können unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet und analysiert werden:
- Sprachliche Merkmale: Symbole, Metaphern, Reime und Verse
- Orte und Schauplätze: Bedeutung für die Geschichte und die Protagonisten
- Charakteranalyse: Charaktereigenschaften und Beziehungen
- Erzählerische Struktur: Zeitsprünge, Perspektivwechsel und Erzählstrukturen
- Symbolik und Bildsprache: Erkennen von bildlichen Darstellungen
- Persönliche Einbindung: Eigene Erfahrungen und Bezug zu Charakteren
- Fiktionalität aufschlüsseln: Unterscheidung von realen und surrealen Elementen
- Gattungen identifizieren: Beispiele für klare literarische Gattungen
- Literaturgeschichte: Verweise auf Klassiker und historische Kontexte
Praktische Materialien und Unterrichtsideen für das literarische Lernen
Textdatenbank für aktuelle Kinderliteratur
Die AJuM-Datenbank der GEW bietet Erziehern und Lehrern über 20.000 aktuelle Buchbesprechungen, die jünger als 3 Jahre sind, sowie Tausende ältere Rezensionen. Diese frei zugänglichen Bewertungen konzentrieren sich auf neue Kinder- und Jugendliteratur und bieten eine wertvolle Ressource für den Unterricht.
Die Lesekiste
Die Lesekiste, entwickelt von Jörg Knobloch und Kollegen, ist ein bewährtes Material für das literarische Lernen in der Grundschule. Ein Schuhkarton wird während des Leseprozesses passend zum Buch gestaltet und mit thematisch passenden Gegenständen gefüllt. Diese Methode fördert die Antizipation, Motivation und Konkretisierung von Textelementen und eignet sich für Einzel- oder Gruppenarbeit.
Sprachspiele und kreative Schreibaufgaben
Sprachspiele und kreative Schreibaufgaben sind wertvolle Werkzeuge zur Förderung des literarischen Lernens in der Grundschule. Sie regen die Fantasie an und fördern die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Kinder. Beispiele sind das Schreiben von Gedichten, das Erstellen von Geschichten und Wortspiele, die neue Wörter und Redewendungen entdecken lassen.
Gemeinsame Leseprojekte und Buchpräsentationen
Gemeinsame Leseprojekte, bei denen die Klasse zusammen ein Buch liest und diskutiert, fördern das literarische Lernen in der Grundschule. Buchpräsentationen, bei denen Schüler ihre Lieblingsbücher vorstellen und darüber sprechen, stärken das Verständnis und die Wertschätzung von Literatur sowie die Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten der Schüler.
Weiterführende Quellen
- https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/deutsch/gym/bp2004/fb2/02_klein/04_ue/02_lit_lern
- https://www.gew.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=29095&token=bdb2e61379485b02eb4d44155372f4969eae4ae1&sdownload=
- https://www.pedocs.de/volltexte/2021/21684/pdf/Didaktik_Deutsch_2019_46_Ritter_Literarisches_Lernen_in_der_Grundschule.pdf